Temu, ein relativ neuer Online-Marktplatz, sorgt mit seinen extrem niedrigen Preisen für Aufsehen und zieht zahlreiche Käufer an. Das Unternehmen bietet ein breites Spektrum an Produkten – von Mode bis Elektronik – zu teils unschlagbaren Preisen. Der Ansatz von Temu basiert auf einem direkten Vertriebsmodell, das Lieferanten und Hersteller mit den Kunden verbindet und so Kosten spart. Kritiker hinterfragen allerdings, wie sich solch günstige Angebote mit nachhaltigen und fairen Produktionsbedingungen vereinbaren lassen.
Wie Temu Billigpreise ermöglicht
Temu verfolgt ein Geschäftsmodell, das sich stark auf niedrige Produktionskosten in asiatischen Ländern stützt. Durch die Ausschaltung von Zwischenhändlern und die Nutzung von Direktversand werden zusätzliche Einsparungen ermöglicht, die an den Kunden weitergegeben werden. Die Plattform kann daher Preise anbieten, die weit unter denen traditioneller Einzelhändler liegen, was gerade preissensiblen Käufern entgegenkommt.
Risiken und Kritikpunkte
Die niedrigen Preise von Temu wecken jedoch Bedenken in Bezug auf Qualität, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen. Oftmals wird die Ware direkt aus Asien geliefert, was zu längeren Versandzeiten und möglicherweise geringerer Produktqualität führen kann. Auch steht das Unternehmen, wie andere Billiganbieter, im Verdacht, durch den Preisdruck negative Arbeitsbedingungen bei Lieferanten in Kauf zu nehmen.
Nachfrage und Konsumverhalten
Trotz Kritik wächst die Popularität von Temu, da viele Verbraucher angesichts steigender Lebenshaltungskosten gezielt auf günstige Produkte setzen. Die Plattform spricht insbesondere junge Käufer und Schnäppchenjäger an, die Wert auf Trendartikel legen, aber nicht bereit sind, dafür hohe Preise zu zahlen. Diese Nachfrage zeigt, wie sich das Konsumverhalten verändert und den Trend zu günstigem Online-Shopping weiter verstärkt.
Ein umstrittener Erfolg
Temu hat es geschafft, eine Nische im Billigsegment des Online-Handels zu besetzen, doch der Erfolg ist nicht unumstritten. Während die niedrigen Preise vielen Kunden zugutekommen, bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf Bedenken bezüglich Nachhaltigkeit und Fairness reagieren wird.

Mathias von Lichtenfeld hat ein Studium im Bereich Journalismus absolviert und arbeitet hauptberuflich in einer renommierten Medienagentur. Neben seiner beruflichen Tätigkeit verfasst er regelmäßig Artikel für das Steindamm Magazin, in denen er über lokale Themen berichtet und seine journalistische Expertise einbringt.