Der FC St. Pauli geht neue Wege in der Finanzierung und öffnet das Millerntor-Stadion für die Fans. Ab dem 10. November startet der Verkauf von Genossenschaftsanteilen, mit dem der Verein rund 30 Millionen Euro einnehmen möchte. Ziel des Projekts ist es, den Verein zu entschulden und gleichzeitig die Verbindung der Fans zum Verein zu stärken.
Ein Genossenschaftsmodell für die Zukunft des Vereins
Mit dem Genossenschaftsmodell setzt der Verein auf eine innovative und nachhaltige Finanzierungsform. Mitglieder, Fans und Interessierte können Anteile erwerben und so Miteigentümer des Stadions werden. Jeder Anteil kostet inklusive Gebühren 850 Euro und bietet eine kleine jährliche Rendite. Präsident Oke Göttlich beschreibt das Projekt als das bedeutendste seit dem Neubau des Millerntor-Stadions: „Es handelt sich um das wichtigste Projekt für den FC St. Pauli seit dem Neubau.“
Die Struktur der Genossenschaft stellt sicher, dass unabhängig von der Anzahl der erworbenen Anteile jedes Mitglied bei Genossenschaftsversammlungen lediglich eine Stimme hat. Dadurch bleibt die Entscheidungsfindung demokratisch und offen für alle Investoren.
Verwendung der Mittel: Entschuldung und Stadion-Infrastruktur
Die Einnahmen aus dem Anteilsverkauf sollen primär zur Entschuldung des Vereins genutzt werden. Rund 15 Millionen Euro dienen der Rückzahlung bestehender Stadion-Darlehen, die durch den Bau und die Modernisierung des Millerntor-Stadions aufgenommen wurden. Ein weiterer Teil der Mittel soll für die Tilgung von Darlehen verwendet werden, die während der Corona-Krise in zweistelliger Millionenhöhe notwendig waren.
Sollte nach der Entschuldung noch Kapital verfügbar sein, plant der Verein, es in die Stadion-Infrastruktur zu investieren. Zu den möglichen Maßnahmen gehört auch eine Eckbebauung, die das Stadion weiter modernisieren und verbessern könnte.
Eine neue Ära der Fanbeteiligung
Mit dem Projekt schafft St. Pauli eine einzigartige Gelegenheit für Fans, sich aktiv am Verein zu beteiligen und zur langfristigen Stabilität beizutragen. Das Modell soll nicht nur finanzielle Vorteile bieten, sondern auch die Identifikation und Nähe der Fans zum Verein stärken.

Mathias von Lichtenfeld hat ein Studium im Bereich Journalismus absolviert und arbeitet hauptberuflich in einer renommierten Medienagentur. Neben seiner beruflichen Tätigkeit verfasst er regelmäßig Artikel für das Steindamm Magazin, in denen er über lokale Themen berichtet und seine journalistische Expertise einbringt.