Die Fahndung nach dem früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (56) hat eine neue Richtung eingeschlagen: Es gibt Hinweise, dass sich der untergetauchte Extremist in Hamburg aufhalten könnte. Nach Angaben des Landeskriminalamts Niedersachsen (LKA) haben Zeugen Garweg Ende Oktober 2024 im Bezirk Altona erkannt. Bemerkenswert: Er soll angeblich für einen Fotografen gearbeitet haben.
Neue Spur nach jahrelanger Flucht
Garweg gehört zu den letzten untergetauchten Mitgliedern der Roten Armee Fraktion (RAF), einer linksextremen Terrorgruppe, die in den 1970er- und 1980er-Jahren Deutschland mit Anschlägen und Entführungen erschütterte. Seit Jahren wird er von den Behörden international gesucht. Er steht im Verdacht, an mehreren bewaffneten Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein, mit denen er vermutlich seinen Lebensunterhalt finanzierte.
Die aktuellen Hinweise, dass sich Garweg in Hamburg aufhalten könnte, wurden vom LKA Niedersachsen bestätigt. „Mehrere Zeugen gaben unabhängig voneinander an, ihn im Stadtteil Altona gesehen zu haben“, teilte ein Sprecher des LKA mit. Diese Aussagen werden derzeit intensiv geprüft.
Arbeit bei einem Fotografen?
Besonders brisant: Es gibt Hinweise, dass Garweg für einen Fotografen in Altona tätig war. Ob diese Arbeit auf legalem Wege erfolgte oder unter falscher Identität, ist unklar. Die Behörden halten sich zu Details bedeckt, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Polizei warnt: Nicht ansprechen
Das LKA warnt eindringlich davor, Garweg eigenständig anzusprechen oder sich ihm zu nähern. „Er gilt als gefährlich und könnte bewaffnet sein“, so die Behörde. Bürger, die ihn erkennen, sollen sich umgehend bei der Polizei melden und keine eigenmächtigen Schritte unternehmen.
Hintergründe zur RAF und Garweg
Burkhard Garweg gehörte der sogenannten dritten Generation der RAF an, die sich auf Überfälle und Beschaffungskriminalität konzentrierte, um die Organisation zu finanzieren. Die Gruppe erklärte sich 1998 offiziell für aufgelöst, doch einige Mitglieder, darunter Garweg, blieben untergetaucht. Seitdem wird er mit internationalen Haftbefehlen gesucht.
Im Laufe der Jahre tauchten immer wieder Hinweise auf, dass Garweg zusammen mit anderen ehemaligen RAF-Mitgliedern in Norddeutschland oder im Ausland aktiv sei. Eine heiße Spur gab es bisher jedoch nicht.
Belohnung ausgesetzt
Für Hinweise, die zur Ergreifung von Burkhard Garweg führen, ist eine hohe Belohnung ausgesetzt. Die Behörden hoffen, dass die aktuelle Aufmerksamkeit in Hamburg weitere Informationen liefert, die seine Festnahme ermöglichen.
Intensive Ermittlungen in Hamburg
Die neuen Hinweise auf Garweg zeigen, dass die Suche nach den letzten untergetauchten RAF-Mitgliedern weiterhin intensiv betrieben wird. Ob Hamburg tatsächlich sein aktueller Aufenthaltsort ist, bleibt abzuwarten. Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, wachsam zu sein und verdächtige Beobachtungen sofort zu melden. Der Fall Garweg verdeutlicht einmal mehr, wie lange die Schatten der RAF auf Deutschland fallen.
