Hamburg/Zypern – Spektakuläre Wende im Fall Block: Nach monatelanger Fahndung ist es den Behörden gelungen, einen der mutmaßlichen Entführer der Block-Kinder festzunehmen. Der Verdächtige, ein 35-jähriger Mann, wurde bereits im September auf Zypern festgenommen und sitzt nun in Hamburg in Untersuchungshaft.
Die Hamburger Oberstaatsanwältin Mia Sperling-Karstens bestätigte: „Bei seiner Einreise nach Zypern wurde ein Beschuldigter verhaftet, der dringend verdächtig ist, an der gewaltsamen Entführung zweier Kinder von Dänemark nach Deutschland in der Silvesternacht 2023/2024 beteiligt gewesen zu sein.“ Der Mann, der die portugiesische und israelische Staatsbürgerschaft besitzt, soll gemeinsam mit weiteren Tätern den Vater der Kinder in Dänemark überfallen und die beiden minderjährigen Geschwister mit Gewalt entführt haben.
Entführung inmitten eines Familienkonflikts
Das Entführungsdrama steht im Kontext eines seit Jahren eskalierenden Sorgerechtsstreits zwischen Christina Block (51), der Erbin der Steakhaus-Kette „Block House“, und ihrem Ex-Mann Stephan Hensel. Das Paar war von 2005 bis 2018 verheiratet und lieferte sich nach der Trennung einen erbitterten Kampf um die gemeinsamen Kinder.
In der Silvesternacht 2023/2024 hielt sich Hensel mit den Kindern Klara (damals 13) und Theodor (damals 10) in Gravenstein, Dänemark, auf. Während eines Feuerwerks wurde er von mehreren Männern angegriffen, niedergeschlagen und seiner Kinder beraubt. Die Täter zwangen die Geschwister in einen Mietwagen und flohen. Wenige Tage später tauchten die Kinder überraschend in Hamburg bei ihrer Mutter auf, was eine juristische Auseinandersetzung auslöste.
Internationaler Haftbefehl und Verhaftung
Auf Antrag der Hamburger Staatsanwaltschaft wurde ein internationaler Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Entführer erlassen. Zielfahnder des LKA konnten ihn am 27. September auf Zypern festnehmen und nach Deutschland überführen. Der Verdächtige sitzt derzeit in einer Einzelzelle in Untersuchungshaft. „Die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten und den Hintergründen dauern an“, so die Staatsanwaltschaft.
Rechtsstreit geht weiter
Der Fall Block hatte bereits in der Vergangenheit Schlagzeilen gemacht. Nach der Entführung entschied das Oberlandesgericht Hamburg, dass die Kinder zu ihrem Vater nach Dänemark zurückgebracht werden müssen. Christina Block hatte daraufhin angekündigt, vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen.
Die Entwicklungen werfen erneut ein Schlaglicht auf die hoch emotionalen und juristisch komplizierten Dimensionen des Sorgerechtsstreits – und auf die dramatischen Folgen für die betroffenen Kinder.
