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Hamburg testet „Carpooling“-Spur auf der Rodigallee: Neuer Verkehrsansatz für Jenfeld

HamburgHamburg testet „Carpooling“-Spur auf der Rodigallee: Neuer Verkehrsansatz für Jenfeld
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Lesedauer 2 Minuten

Hamburg – Die Hansestadt plant eine innovative Verkehrsmaßnahme auf der Rodigallee in Jenfeld: Eine der Fahrspuren soll künftig als „Carpooling“-Spur genutzt werden. Ziel ist es, den Verkehr zu entlasten und umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Doch das Projekt, das Teil eines umfassenden Umbaus ist, stößt auch auf Kritik.

Eine Spur für Busse, E-Autos und Fahrgemeinschaften

Die geplante „Carpooling“-Spur auf der Rodigallee wird stadteinwärts eingerichtet, auf einem Abschnitt von 3,5 Kilometern zwischen der Jüthornstraße und dem Öjendorfer Damm. Hier dürfen künftig nur Busse, Taxis, Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit mindestens drei Insassen fahren.

„Die Idee dahinter ist einfach: Fahrgemeinschaften sollen gefördert werden. Wer sich ein Auto teilt, spart nicht nur Kosten, sondern schont auch die Umwelt und entlastet den Verkehr“, erklärte ein Sprecher der Verkehrsbehörde. Mit dieser Maßnahme möchte Hamburg Anreize für mehr Gemeinschaftsfahrten schaffen – sei es auf dem Weg zur Arbeit oder bei alltäglichen Fahrten.

Ein Beispiel: Ein Auto mit Vater, Mutter und Kind oder Kollegen, die sich auf dem Weg ins Büro zusammenschließen, würde die „Carpooling“-Spur nutzen dürfen. Autos mit nur einer oder zwei Personen müssen dagegen die regulären Fahrspuren verwenden.

Dynamische Verkehrssteuerung ab 2029

Eine Besonderheit des Projekts ist die geplante Flexibilität der neuen Spur. Bei hohem Verkehrsaufkommen wird die „Carpooling“-Spur per digitaler Signalanlage für alle Fahrzeuge freigegeben. „Das ermöglicht es uns, auf Staus dynamisch zu reagieren und den Verkehrsfluss zu verbessern“, erklärte der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG).

Die Freigabe für alle Fahrzeuge wird jedoch erst ab 2029 möglich sein, wenn die umfangreichen Umbauarbeiten abgeschlossen sind. Bis dahin bleibt die Spur den speziell zugelassenen Fahrzeugen vorbehalten.

Breitere Wege und ein sicherer Radweg

Neben der Einführung der „Carpooling“-Spur ist die Rodigallee Teil eines umfassenden Verkehrs- und Infrastrukturprojekts. Die Straße erhält breitere Fuß- und Radwege, um die Sicherheit und Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen.

Ein Abschnitt von 500 Metern wird zum sogenannten „Kopenhagener Radweg“ ausgebaut. Dieser Radweg ist durch einen Kantstein von der Fahrbahn getrennt, was das Unfallrisiko deutlich verringern soll. Insgesamt werden auf einer Länge von sieben Kilometern die Bedingungen für Rad- und Fußverkehr verbessert.

Bäume weichen – doch neue sollen folgen

Für den Umbau müssen 32 Bäume entlang der Rodigallee gefällt werden. Laut Planung sollen jedoch 84 neue Bäume gepflanzt werden, um das Stadtbild langfristig zu verschönern und die Umweltbilanz zu verbessern.

„Wir wissen, dass Baumfällungen immer eine emotionale Debatte auslösen, aber die Nachpflanzung wird die Lebensqualität in der Umgebung langfristig erhöhen“, betonte ein Vertreter des LSBG.

Ein langes Projekt mit kontroverser Vorgeschichte

Der Umbau der Rodigallee ist seit Jahren ein politischer Zankapfel. Ursprünglich war geplant, eine der beiden Fahrspuren je Richtung ausschließlich für Busse zu reservieren. Nun geht Hamburg mit der „Carpooling“-Spur einen neuen Weg. Kritiker bemängeln, dass die Maßnahme den Autoverkehr weiter einschränkt und zu noch mehr Staus führen könnte.

Die Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2025 beginnen und voraussichtlich vier Jahre dauern. „Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um Geduld – die Bauzeit ist notwendig, um die geplante Verkehrswende in Jenfeld umzusetzen“, so die Verkehrsbehörde.

Vorreiterrolle in Deutschland?

Mit der Einführung der „Carpooling“-Spur wagt Hamburg ein Experiment, das es in dieser Form in Deutschland bisher kaum gibt. „Wir orientieren uns an internationalen Beispielen, etwa aus den USA oder den Niederlanden, wo solche Spuren seit Jahren erfolgreich den Verkehr entlasten“, erklärte der Sprecher der Verkehrsbehörde.

Ob die Maßnahme langfristig zu weniger Verkehr und mehr Fahrgemeinschaften führt, bleibt abzuwarten. Hamburg zeigt jedoch mit diesem Projekt, dass die Stadt bereit ist, neue Ansätze zu testen, um die Mobilität nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

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