Hamburg – Im Stadtteil St. Georg sorgt die Unterbringung angeblicher ukrainischer Geflüchteter im Centro Hotel für Gesprächsstoff und Kritik. Während offiziell von Schutzsuchenden aus der Ukraine die Rede ist, berichten Anwohner und Beobachter, dass viele der Untergebrachten nicht wie klassische Geflüchtete aus der Ukraine wirken. Stattdessen handelt es sich laut Augenzeugenberichten häufig um Menschen, die äußerlich eher einer Roma- oder Cinti-Herkunft zugeordnet werden könnten. Die Debatte wirft Fragen zur Transparenz und zur Unterbringungspolitik der Stadt Hamburg auf.
Wer sind die Menschen im Centro Hotel?
Das Centro Hotel in St. Georg beherbergt seit Monaten Personen, die als Geflüchtete aus der Ukraine deklariert werden. Doch insbesondere das auffällige Geschlechterverhältnis sorgt für Unmut: Überwiegend handelt es sich um Männer im wehrfähigen Alter. Diese Tatsache führt bei vielen zu Unverständnis, da erwartet wird, dass Männer in Kriegszeiten ihre Heimat verteidigen und nicht in zentral gelegenen Hotels in einer deutschen Großstadt untergebracht werden.
Ein Anwohner aus der Langen Reihe äußert sich kritisch: “Ich habe nichts gegen echte Geflüchtete, aber viele der hier untergebrachten Männer wirken nicht wie Menschen, die aus einem Kriegsgebiet geflohen sind. Sie sitzen vor dem Hotel, rauchen, trinken und scheinen keinerlei Verpflichtungen zu haben.”
Die Stadt könnte Alternativen schaffen
Hamburg ist für seine humanitäre Hilfe bekannt, doch die Unterbringung in zentral gelegenen Hotels wie dem Centro sorgt für Kritik. Viele Bürger fragen sich, warum die Stadt nicht andere Lösungen in Betracht zieht, etwa Containerunterkünfte am Stadtrand. Solche Unterkünfte könnten nicht nur kosteneffizienter sein, sondern auch weniger Spannungen in dicht besiedelten Stadtteilen wie St. Georg hervorrufen.
Ein Vorschlag, der immer wieder aufkommt, ist die Einbindung dieser Menschen in gemeinnützige Tätigkeiten, etwa in der Stadtreinigung oder anderen öffentlichen Projekten. “Wenn diese Menschen wirklich Schutz suchen, dann könnten sie auch etwas für die Stadt tun, die ihnen Unterkunft bietet,” sagt ein Bewohner von St. Georg.
Spannungen im Viertel nehmen zu
St. Georg ist bekannt für seine Multikulturalität, doch die jüngsten Entwicklungen belasten das Zusammenleben. Einige Bewohner fühlen sich durch das Verhalten der Untergebrachten gestört. Es gibt Berichte von lauten Versammlungen, Müllansammlungen und fehlender Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft.
Ein Geschäftsinhaber aus der Nähe des Hotels erklärt: “Die Situation hier ist schon seit Jahren angespannt, aber die Unterbringung dieser Gruppe verschärft das Problem. Viele von ihnen zeigen kein Interesse daran, sich an die Regeln oder Gepflogenheiten des Viertels anzupassen.”
Kritik an der Stadt Hamburg
Die Stadt Hamburg steht zunehmend unter Druck, eine klare Strategie zur Bewältigung der Flüchtlingsunterbringung zu präsentieren. Kritiker werfen der Verwaltung vor, keine gründliche Prüfung der Herkunft und Identität der Schutzsuchenden durchzuführen. Der Verdacht, dass nicht alle Untergebrachten tatsächlich aus der Ukraine stammen, weckt Misstrauen in der Bevölkerung.
Auch die Frage, ob die Unterbringung in zentral gelegenen Hotels die richtige Lösung ist, wird laut. “Die Stadt gibt Millionen für teure Hotelunterkünfte aus, während in anderen Bereichen Geld fehlt. Das ist für viele nicht nachvollziehbar,” so ein Politiker der Opposition.
Ein kontroverses Thema mit offenen Fragen
Die Unterbringung angeblicher ukrainischer Geflüchteter im Centro Hotel St. Georg ist ein Brennpunkt für Diskussionen über die Flüchtlingspolitik Hamburgs. Während die einen Solidarität und Hilfe betonen, fordern andere mehr Transparenz, strengere Prüfungen und Alternativen zur aktuellen Unterbringungspolitik.
Die Stadtverwaltung hat bisher keine detaillierten Antworten auf die Kritik gegeben. Die Frage, wie Hamburg mit solchen Situationen in Zukunft umgehen wird, bleibt offen. Klar ist jedoch: Die Situation in St. Georg zeigt, wie wichtig es ist, zwischen Hilfeleistung und gerechter Verteilung der Verantwortung zu balancieren.

Mathias von Lichtenfeld hat ein Studium im Bereich Journalismus absolviert und arbeitet hauptberuflich in einer renommierten Medienagentur. Neben seiner beruflichen Tätigkeit verfasst er regelmäßig Artikel für das Steindamm Magazin, in denen er über lokale Themen berichtet und seine journalistische Expertise einbringt.