In den letzten Wochen häufen sich wieder Berichte über eine altbekannte, aber perfide Betrugsmasche: Kriminelle verschicken SMS, in denen sie sich als das eigene Kind ausgeben und dringend Geld benötigen. Diese Nachrichten beginnen oft mit „Hallo Mama“ oder „Hallo Papa“ und appellieren an die Sorge der Eltern, um an Geld zu kommen. Die Polizei warnt eindringlich vor diesen Nachrichten und gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

So funktioniert die Betrugsmasche
Die Betrüger verschicken massenhaft SMS an beliebige Telefonnummern. In der Nachricht geben sie sich als Sohn oder Tochter aus und erklären, dass sie in einer Notsituation seien. Ein typisches Beispiel könnte so aussehen:
„Hallo Mama, ich habe eine neue Nummer. Mein Handy ist kaputt. Kannst du mir bitte schnell helfen? Ich brauche dringend Geld, melde mich später. Hier ist die Kontonummer: [Kontodaten].“
Die Kriminellen setzen auf die Emotionen der Empfänger: Die Sorge um das eigene Kind und der Wunsch, schnell zu helfen, sollen die Betroffenen dazu bringen, Geld zu überweisen – ohne die Nachricht zu hinterfragen.

Warum diese Masche erfolgreich ist
Der Erfolg dieser Betrugsmasche liegt in ihrer Einfachheit und der gezielten Manipulation von Emotionen. Besonders ältere Menschen, die möglicherweise nicht so vertraut mit digitalen Kommunikationsmethoden sind, fallen oft auf diese Nachrichten herein. Die Kombination aus Dringlichkeit und der vermeintlichen persönlichen Ansprache sorgt dafür, dass viele nicht innehalten, um die Situation zu überprüfen.
Ein weiterer Faktor ist die Professionalität der Betrüger: Sie verschicken Nachrichten, die so formuliert sind, dass sie glaubwürdig und unverdächtig wirken. Oftmals haben sie sogar Informationen über ihre Opfer recherchiert, um die Nachricht persönlicher zu gestalten.
Polizei und Experten warnen
Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche und appelliert an alle, skeptisch zu bleiben. „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und überweisen Sie niemals Geld, ohne sicher zu sein, dass die Nachricht echt ist“, rät ein Sprecher der Kriminalpolizei.

Folgende Tipps helfen, sich zu schützen:
1. Nachricht überprüfen: Rufen Sie die angebliche neue Nummer nicht direkt zurück, sondern kontaktieren Sie Ihr Kind über die bekannte Nummer oder andere Kommunikationswege.
2. Fragen stellen: Stellen Sie spezifische Fragen, die nur Ihr Kind beantworten kann. Betrüger kennen meist keine Details über die Familie.
3. Auf keinen Fall Geld überweisen: Wenn Sie Zweifel haben, brechen Sie die Kommunikation ab und informieren Sie die Polizei.
4. Andere warnen: Erzählen Sie Familie und Freunden von der Betrugsmasche, damit auch sie vorsichtig sein können.
Betroffene sollen sich melden
Wer eine solche Nachricht erhält, sollte die Nummer nicht blockieren, sondern an die Polizei weiterleiten. Die Ermittler sammeln diese Informationen, um die Täter ausfindig zu machen. Auch eine Meldung bei der Bundesnetzagentur kann hilfreich sein, um gegen solche Betrüger vorzugehen.
Wachsam bleiben
Die „Papa/Mama, schick Geld!“-Masche zeigt, wie geschickt Kriminelle die Emotionen ihrer Opfer ausnutzen. Mit einer Portion Skepsis und dem Bewusstsein, dass Betrüger immer wieder neue Methoden entwickeln, kann man sich jedoch schützen. Wenn Sie eine solche Nachricht erhalten, bleiben Sie ruhig, hinterfragen Sie die Situation und informieren Sie die Behörden. So können Sie sich und andere vor finanziellen Schäden bewahren.
