Die BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – arbeiten zunehmend daran, den US-Dollar als dominierende Weltwährung abzulösen. Bei ihrem jüngsten Gipfel diskutierten die Staats- und Regierungschefs der Länder konkrete Schritte hin zu einer gemeinsamen Handelswährung, die vor allem den globalen Einfluss der USA verringern soll. Doch die Pläne stoßen nicht überall auf Zustimmung: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump äußerte sich ablehnend und bezeichnete das Vorhaben als Bedrohung für die amerikanische Wirtschaft und Souveränität.
BRICS will Abhängigkeit vom Dollar reduzieren
Die BRICS-Staaten machen zusammen mehr als 40 % der Weltbevölkerung und über ein Viertel des globalen Bruttoinlandsprodukts aus. Angesichts der geopolitischen Spannungen, insbesondere zwischen den USA, China und Russland, fordern die Mitgliedsländer eine stärkere Unabhängigkeit von der amerikanischen Leitwährung.
Besonders Russland und China treiben die Idee voran, eine eigene Handelswährung einzuführen, die möglicherweise an den Goldstandard gebunden sein könnte. Ziel sei es, den internationalen Handel – insbesondere im Energiesektor – zu vereinfachen und die Auswirkungen von US-Sanktionen zu minimieren. Auch andere Schwellenländer, darunter Saudi-Arabien und Argentinien, bekundeten Interesse an einer engeren Kooperation mit BRICS.
Trump: „Gefährlicher Angriff auf die USA“
Donald Trump, der als Republikaner bei den US-Wahlen 2024 erneut antritt, kritisierte die Bestrebungen der BRICS-Staaten scharf. „Die Idee, den US-Dollar zu ersetzen, ist ein direkter Angriff auf unsere Wirtschaft und unsere nationale Sicherheit“, erklärte Trump in einer Stellungnahme. Er warf der Regierung von Joe Biden vor, durch eine „schwache Außenpolitik“ Länder wie China und Russland dazu ermutigt zu haben, die Dominanz der USA herauszufordern.
Trump warnte außerdem vor den möglichen Konsequenzen für den globalen Finanzmarkt: „Der Dollar ist nicht nur eine Währung, sondern ein Symbol für Stabilität. Wenn Länder wie China und Russland ihn ersetzen wollen, dann riskieren sie Chaos.“ Er versprach, als Präsident mit aller Kraft gegen solche Pläne vorzugehen.
Weltwirtschaft vor Umbruch?
Finanzexperten sehen in den Entwicklungen eine potenzielle Zeitenwende für die globale Wirtschaft. Die Dominanz des US-Dollars, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs besteht, könnte durch eine stärkere regionale Zusammenarbeit von Schwellenländern infrage gestellt werden. Einige Analysten warnen jedoch, dass eine gemeinsame BRICS-Währung erhebliche technische und politische Herausforderungen mit sich bringen könnte.
Ob die Pläne der BRICS-Staaten realisiert werden können und welche Auswirkungen dies auf die Weltwirtschaft haben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der geopolitische Wettbewerb zwischen den USA und den Schwellenländern weiter zunimmt – und der US-Dollar dabei zunehmend zum zentralen Streitpunkt wird.
