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St. Georg: Vom multikulturellen Viertel zum Sinnbild des Scheiterns

FeuilletonSt. Georg: Vom multikulturellen Viertel zum Sinnbild des Scheiterns
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Lesedauer 2 Minuten

St. Georg, einst ein pulsierender Stadtteil voller Leben, Kultur und Vielfalt, versinkt immer tiefer in einem Abgrund aus Drogen, Kriminalität und Verzweiflung. Was einst als Schmelztiegel Hamburgs galt, ist heute ein Viertel, das durch seine Probleme mehr Schlagzeilen macht als durch seine Schönheit. Der Steindamm, die Herzschlagader von St. Georg, ist mittlerweile ein Symbol für den Abstieg geworden. Was ist passiert, und warum lässt man das zu?

Kitas mit NATO-Draht – Willkommen in der Realität

Ein beunruhigendes Bild prägt die Nachrichten: Eine Kita in St. Georg hat NATO-Draht auf ihren Zäunen installiert, um sich gegen ungebetene Gäste zu schützen. Diese drastische Maßnahme zeigt, wie schlimm die Lage geworden ist. Eltern, die ihre Kinder morgens zur Kita bringen, müssen sich fragen, ob ihre Kleinen dort überhaupt noch sicher sind. Ist das wirklich die Realität in einer der wohlhabendsten Städte Deutschlands?

Man stelle sich vor: Kinder, die inmitten von NATO-Draht spielen, weil die Gefahr von Drogenabhängigen, die unbefugt das Gelände betreten, zu groß geworden ist. Das klingt nicht nach einer urbanen Metropole im 21. Jahrhundert, sondern nach einem dystopischen Film.

Der Steindamm: Sinnbild für das Versagen

Der Steindamm, einst voller Geschäfte, Restaurants und kulturellem Leben, ist heute ein Schauplatz der Verzweiflung. Gruppen von Menschen sitzen am Straßenrand, viele unter starkem Drogeneinfluss, während Dealer in aller Öffentlichkeit ihrem Geschäft nachgehen. Die Polizei ist zwar präsent, doch das Problem scheint weit über ihre Kapazitäten hinauszugehen. Es ist keine Ausnahme mehr, sondern die Regel: Spritzen, Müll und offener Drogenkonsum gehören hier zum Alltag.

Wie konnte es so weit kommen? Die Verdrängung der Drogenszene vom Hauptbahnhof in die umliegenden Straßen hat das Problem nicht gelöst, sondern lediglich verlagert. Und die Leidtragenden sind die Menschen, die hier wohnen und arbeiten – und nicht zuletzt die Kinder, die in diesem Umfeld aufwachsen.

Wer trägt die Verantwortung?

Es ist leicht, mit dem Finger auf die Politik zu zeigen, und in diesem Fall ist die Kritik auch berechtigt. Die rot-grüne Stadtregierung preist sich für ihre Maßnahmen, doch die Realität spricht eine andere Sprache. Kontrollen und Verbote allein lösen das Problem nicht. Was fehlt, sind umfassende Lösungen: mehr Therapieplätze, gezielte Präventionsprogramme und vor allem der politische Wille, sich der Realität zu stellen, anstatt sie schönzureden.

Doch auch die Gesellschaft trägt eine Mitschuld. Die Probleme in St. Georg sind kein isoliertes Phänomen. Sie stehen sinnbildlich für eine wachsende soziale Kluft, in der die Schwächsten immer weiter ins Abseits gedrängt werden. Wenn eine Kita zu NATO-Draht greifen muss, sollten bei uns allen die Alarmglocken läuten.

Was bleibt, ist die Hoffnung

Es ist nicht zu spät für St. Georg. Doch es braucht mutige Entscheidungen und ein ehrliches Eingeständnis, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Die Menschen im Viertel haben ein Recht auf Sicherheit, und die Drogenabhängigen haben ein Recht auf Hilfe. Beides miteinander zu vereinen, ist keine leichte Aufgabe – aber sie ist notwendig.

Der NATO-Draht an den Kitas mag eine kurzfristige Lösung sein, doch er darf nicht zum Symbol für Resignation werden. St. Georg hat eine zweite Chance verdient. Die Frage ist nur: Wird man sie ergreifen?

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