St. Georg – ein Stadtteil Hamburgs, der für seine Vielfalt und seinen Charme bekannt ist, doch hinter den Kulissen sieht die Realität für die Einsatzkräfte vor Ort oft ganz anders aus. Besonders für die Polizisten, die tagtäglich mit der wachsenden Kriminalität und dem zunehmenden Drogenproblem konfrontiert werden, ist der Job hier mehr als nur eine Herausforderung. Die Einsätze in diesem Viertel verlangen nicht nur physische, sondern auch psychische Stärke – und am schlimmsten ist es für viele von ihnen am Drob Inn, dem Drogenkonsumraum im Herzen von St. Georg.
Der Alltag im Einsatz: Gewalt und Sucht im Fokus
Die Polizisten, die hier im Einsatz sind, erleben täglich Szenen, die für viele Außenstehende kaum vorstellbar sind. Gewalt, Drogenhandel und aggressive Suchtkranke gehören zur traurigen Normalität. “Es gibt kaum einen Tag, an dem wir nicht mit aggressivem Verhalten oder gewalttätigen Auseinandersetzungen zu tun haben”, berichtet ein erfahrener Polizist, der anonym bleiben möchte. “Die Leute hier sind oft verzweifelt und unberechenbar. Die Kriminalität hängt eng mit der Drogenproblematik zusammen – und das macht unseren Job besonders gefährlich.”
Der Drob Inn: Ein Brennpunkt der Eskalation
Der schlimmste Ort für die Beamten ist der Einsatz am Drob Inn, dem Drogenkonsumraum, der eigentlich dafür gedacht ist, Suchtkranken einen sicheren Raum zu bieten. Doch was als soziale Hilfe gedacht ist, wird oft zum Brennpunkt krimineller Aktivitäten. “Am Drob Inn treffen nicht nur Konsumenten aufeinander, sondern auch Dealer, die das Umfeld für ihre Geschäfte nutzen. Für uns bedeutet das immer erhöhte Alarmbereitschaft”, erklärt der Polizist weiter. “Oft müssen wir eingreifen, wenn es zu Gewalt kommt oder Dealer versuchen, ihre Ware unter die Leute zu bringen.”
Gewaltbereitschaft und Respektlosigkeit nehmen zu
Die Gewaltbereitschaft der Menschen, die sich am Drob Inn aufhalten, hat in den letzten Jahren zugenommen. Für die Polizisten bedeutet das ständige Gefahr und fehlenden Respekt. “Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir von den Menschen hier offen bedroht oder angegriffen werden. Viele sehen uns nicht als Hilfe, sondern als Feind”, so der Beamte. Besonders schwer ist es, mit Menschen umzugehen, die unter starkem Drogeneinfluss stehen und unberechenbar werden.
“Der Drob Inn ist zwar ein notwendiges Angebot, aber für uns als Polizei bedeutet er extremen Stress. Jeder Einsatz kann eskalieren, und das belastet uns mental und körperlich enorm”, berichtet der Polizist.
Der Druck auf die Polizei wächst
Die Polizei in St. Georg steht unter immensem Druck. Durch den ständigen Personalmangel und die steigende Zahl an Einsätzen kommen die Beamten oft an ihre Grenzen. “Wir sind zu wenige, um die Lage wirklich unter Kontrolle zu halten. Jeder Tag ist ein Kampf gegen das Chaos, und manchmal hat man das Gefühl, man dreht sich im Kreis”, erklärt der Polizist. “Das Schlimmste ist, dass sich an der Situation kaum etwas ändert. Die Probleme werden immer schlimmer, und wir sind die Ersten, die es abbekommen.”
Hoffnung auf Veränderungen?
Trotz der harten Realität vor Ort hoffen viele Polizisten auf eine Verbesserung der Lage. Es braucht nicht nur mehr Unterstützung von der Politik, sondern auch gezielte Maßnahmen, um den Drogenhandel und die Kriminalität rund um den Drob Inn einzudämmen. “Wir brauchen mehr Ressourcen, aber auch ein Umdenken in der Stadt. Ohne klare Maßnahmen, die auch gegen die Dealer und kriminellen Strukturen durchgreifen, wird sich hier nichts ändern”, so der Polizist abschließend.
Der Einsatz in St. Georg – und besonders am Drob Inn – ist ein täglicher Kraftakt für die Polizisten. Sie stehen an vorderster Front, kämpfen gegen Drogen, Gewalt und Kriminalität, oft ohne die notwendigen Mittel und Rückendeckung, die sie dringend bräuchten. Doch trotz aller Schwierigkeiten geben sie nicht auf, in der Hoffnung, dass sich die Lage irgendwann verbessern wird.
