Nach 17 Jahren Ehe haben sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr Ehemann Daniel Holefleisch getrennt. In einer gemeinsamen Erklärung, die der Bild-Zeitung vorliegt, bestätigte das Paar die Entscheidung, die sie als „Ergebnis eines längeren Prozesses“ beschreiben. Beide betonen, dass es keine neuen Partner gebe und dass das Wohl ihrer gemeinsamen Kinder im Vordergrund stehe.
„Kein Paar mehr“ – Entscheidung ohne öffentliche Gründe
„Wir haben in einem längeren Prozess gemeinsam vor einiger Zeit entschieden, dass wir kein Paar mehr sind“, heißt es in der Erklärung. Über die genauen Gründe für die Trennung schweigen sich Baerbock und Holefleisch aus. Die beiden hatten 2007 geheiratet und zwei Töchter, die aktuell 9 und 13 Jahre alt sind.
Die Außenministerin und ihr Ex-Partner betonen, dass ihr Hauptaugenmerk weiterhin auf dem Wohlergehen ihrer Kinder liege. „Das Wichtigste bleibt für uns, gemeinsam dafür zu sorgen, dass unsere beiden Töchter in Ruhe und in einem liebevollen Umfeld aufwachsen können“, erklärten sie. Dazu gehöre auch, dass sie weiterhin gemeinsam in ihrem Haus in Potsdam wohnen.
Ein Appell für Privatsphäre
Das Paar bat ausdrücklich um Respekt für ihre Privatsphäre, vor allem „zum Wohl unserer Kinder“. Baerbock, die oft offen über die Herausforderungen von Karriere und Familie gesprochen hat, hatte in der Vergangenheit wiederholt betont, wie wichtig das Gleichgewicht zwischen ihren politischen Aufgaben und ihrem Familienleben sei.
Daniel Holefleisch: Der Partner im Hintergrund
Daniel Holefleisch, der in der Öffentlichkeit meist im Hintergrund blieb, hatte in den letzten Jahren beruflich kürzergetreten, um seine Frau in ihrer Karriere zu unterstützen. Während Baerbock als Spitzenkandidatin der Grünen und später als Außenministerin zunehmend im Fokus stand, kümmerte sich Holefleisch um die Kinderbetreuung und den Haushalt. 2021 erklärte Baerbock in einem Interview, ihr Mann habe „die volle Verantwortung und Arbeit zu Hause übernommen“, während sie „frühmorgens aus dem Haus gehe und in der Nacht zurückkomme“.
Baerbocks Balance zwischen Politik und Familie
Als erste Kanzlerkandidatin der Grünen mit kleinen Kindern stellte Annalena Baerbock schon früh klar, dass Familie und Beruf für sie Hand in Hand gehen müssen. Im Jahr 2022 sagte sie in einem Interview: „Muttersein ermöglicht mir, eine bessere Politikerin zu sein, weil ich zwangsläufig mit einem Bein im normalen Leben stehe.“
Ihre Erfahrung als berufstätige Mutter mit einer anspruchsvollen Karriere hatte Baerbock oft als Stärke dargestellt – und für viele Mütter als Vorbild fungiert, die ebenfalls mit der Balance zwischen Familie und Beruf kämpfen.
Ein persönlicher Einschnitt – und ein politisches Signal
Die Trennung von Annalena Baerbock und Daniel Holefleisch zeigt, dass selbst in den bestorganisierten Familien Veränderungen unvermeidbar sein können. Ihr Umgang mit der Situation – ruhig, sachlich und ohne öffentliche Schuldzuweisungen – setzt ein klares Zeichen, wie Privates und Öffentliches getrennt werden können.
Für die Politik bleibt die Frage, ob und wie diese persönliche Veränderung die Außenministerin beeinflussen könnte. Klar ist jedoch: Baerbock wird weiterhin mit vollem Engagement ihre Aufgaben auf internationaler Bühne wahrnehmen. Ihr Appell an die Öffentlichkeit, die Privatsphäre ihrer Familie zu respektieren, dürfte dabei auf breite Zustimmung stoßen.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie Annalena Baerbock diesen neuen Lebensabschnitt gestalten wird – in ihrer Funktion als Politikerin, Mutter und nun auch als getrennt lebende Partnerin.

Yasmin Khan ist eine ausgebildete Journalistin aus London mit einem fundierten akademischen Hintergrund und jahrelanger Erfahrung im journalistischen Schreiben. Mit einem besonderen Gespür für Geschichten, die bewegen und informieren, hat Yasmin in renommierten Medienhäusern gearbeitet und sich auf Themen wie Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft spezialisiert. Ihre analytischen Fähigkeiten und ihre präzise Recherche machen sie zu einer vertrauenswürdigen Stimme in der Medienlandschaft. Yasmin bringt ihre internationale Perspektive und ihre Leidenschaft für ehrlichen, faktenbasierten Journalismus in jedes Projekt ein.