Die Hamburger Grünen gehen mit Katharina Beck erneut an der Spitze in den Bundestagswahlkampf. Bei einer Mitgliederversammlung im Bürgerhaus Wilhelmsburg wählten die 42-jährige Wirtschaftsexpertin am Freitag mit knapp 92 Prozent der Stimmen auf Platz eins der Landesliste. Beck, die bereits 2021 erfolgreich über die Landesliste in den Bundestag einzog, erhielt 227 von 247 Stimmen. Gegenkandidaten gab es keine.
Becks Plädoyer für Chancengleichheit
In ihrer Bewerbungsrede betonte Beck die Bedeutung von Steuergerechtigkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt. „Dieser Staat und diese Gesellschaft sind wir alle“, erklärte sie. Sie wolle Zuversicht vermitteln und gleichzeitig Reformen vorantreiben, die für mehr Chancengleichheit sorgen. Dabei sprach sie sich für eine Reform der Erbschaftssteuer und Schuldenbremse aus, um in Infrastruktur und zukünftige Vermögenswerte zu investieren. „An die Vermögen der Superreichen müssen wir ran“, unterstrich die finanzpolitische Sprecherin der Grünen, die auch stellvertretende Vorsitzende im Finanzausschuss des Bundestags ist.
Till Steffen sichert Platz zwei
Auf Platz zwei der Landesliste wurde der langjährige Hamburger Justizsenator Till Steffen gewählt. Der 51-Jährige, der 2021 das Eimsbütteler Direktmandat für die Grünen gewann, erhielt sogar eine noch höhere Zustimmung als Beck: Mehr als 94 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn. Auch Steffen trat ohne Gegenkandidaten an.
Enger Wettstreit um Platz drei
Die Wahl um den dritten Platz der Landesliste gestaltete sich spannender. Emilia Fester, die 2021 als jüngste Abgeordnete in den Bundestag eingezogen war, lieferte sich eine knappe Kampfabstimmung mit Linda Heitmann aus Altona. Erst im dritten Wahlgang konnte sich die 42-jährige Heitmann mit 138 zu 134 Stimmen durchsetzen. Heitmann wird auch erneut als Direktkandidatin für Altona antreten, wo sie bereits 2021 das Mandat gewann.
Emilia Fester sicherte sich schließlich Platz vier der Liste, nachdem sie in einer weiteren Abstimmung den früheren Bundestagsabgeordneten Manuel Sarrazin besiegte. Sarrazin erreichte Platz sechs auf der insgesamt zehn Plätze umfassenden Landesliste.
Grüne Ziele und bisherige Erfolge
Die Grünen in Hamburg streben an, ihre Position als zweitstärkste Kraft hinter der SPD weiter auszubauen. Bei der Bundestagswahl 2021 erreichten sie 24,9 Prozent der Stimmen in Hamburg und entsandten vier Abgeordnete nach Berlin. Beck, Steffen, Heitmann und Fester gehörten bislang zur Hamburger Delegation im Bundestag.
Mit einer starken Liste und klaren inhaltlichen Schwerpunkten wie Steuergerechtigkeit, Klimaschutz und sozialer Chancengleichheit wollen die Grünen auch 2025 eine führende Rolle spielen. Katharina Beck bringt dies auf den Punkt: „Unsere Politik zielt darauf ab, die Zukunft nachhaltig und fair zu gestalten – für alle Generationen.“
Die Bundestagswahl, die nach dem Ende der Ampel-Koalition für den 23. Februar 2025 angesetzt ist, wird zeigen, ob die Grünen ihre bisherigen Erfolge in Hamburg ausbauen können.
