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Hamburg – Ein junger Mann im Visier: Nematullah S., der Täter hinter dem Snapchat-Missbrauchsskandal

HamburgHamburg – Ein junger Mann im Visier: Nematullah S., der Täter hinter dem Snapchat-Missbrauchsskandal
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Lesedauer 2 Minuten

Sauberes Auftreten, unscheinbare Erscheinung – doch hinter diesem Gesicht verbirgt sich eine erschreckende Wahrheit. Nematullah S., 28 Jahre alt, wirkte auf den ersten Blick wie ein ganz gewöhnlicher junger Mann. Doch seine Taten enthüllen ein düsteres Doppelleben. Der Mann, der im März 2024 festgenommen wurde, steht im Zentrum eines der schockierendsten Fälle von Kindesmissbrauch, die Hamburg in den letzten Jahren erschüttert haben.

Die grausame Masche: Missbrauch über „Snapchat“

Zwischen Januar 2020 und Mai 2021 suchte Nematullah S. gezielt junge Mädchen über die beliebte Social-Media-Plattform „Snapchat“ aus. Mit dem Versprechen von Amazon-Gutscheinen im Wert von 100 Euro brachte er Kinder im Alter von elf bis 13 Jahren dazu, ihm zunächst harmlose Fotos in Unterwäsche zu schicken. Doch das war erst der Anfang. Der Täter erhöhte das Angebot auf 300 Euro – jedoch unter der Bedingung, dass die Mädchen ihm nun komplett nackte Bilder schickten.

Die perfide Masche des Täters ging noch weiter: Hatte er die Nacktbilder erst einmal in seinem Besitz, erpresste er die jungen Opfer mit Drohungen. Er kündigte an, die Bilder an deren Freunde und Bekannte weiterzuleiten, sollte er nicht weitere explizite Fotos und Videos von ihnen erhalten. Am Ende trieb er die Kinder zu demütigenden und ekelerregenden Handlungen, wie dem Ablecken von Toiletten.

Ein unscheinbarer Mann mit dunkler Vergangenheit

In seiner Wohnung in der Saseler Straße fanden Ermittler im Juli 2021 zahlreiche Beweise für sein abscheuliches Vorgehen. Mehr als 200 kinderpornografische Bilder und 23 Videos wurden auf seinen Geräten entdeckt. Doch der Fund von insgesamt 415 weiteren kinderpornografischen Dateien auf seinem Smartphone im Oktober 2023 verdeutlichte, dass Nematullah S. tiefer in das kriminelle Netzwerk des Missbrauchs verstrickt war, als man zunächst vermutet hatte.

Die Polizei, die ihn seit seiner Festnahme in der Sozialtherapeutischen Anstalt Fuhlsbüttel festhält, ermittelt weiterhin. Die Tatsache, dass der Täter nicht nur mehrfach gehandelt hat, sondern bereits 2020 wegen ähnlicher Taten verurteilt wurde, zeigt, dass er trotz seiner Verurteilung ungehindert weitermachen konnte.

Ein Blick hinter die Fassade – Wie ein Täter seine Opfer fand

Was macht jemanden wie Nematullah S. so gefährlich? Es ist nicht nur seine Fähigkeit, Vertrauen zu gewinnen und die Anonymität des Internets auszunutzen, sondern auch die systematische Planung seiner Taten. Experten betonen, dass Täter wie Nematullah S. sich gezielt in sozialen Netzwerken bewegen und sich unauffällig geben, um potenzielle Opfer anzulocken. Sie treten oft als Gleichaltrige auf und nutzen geschickt die Sehnsüchte und Unsicherheiten von Kindern und Jugendlichen aus.

Auch Nematullah S. gab sich oft als gleichaltriges Mädchen aus, um das Vertrauen der jungen Chatpartnerinnen zu gewinnen. Seine Vorgehensweise ist ein Lehrbuchbeispiel für Grooming, eine Manipulationstaktik, bei der Täter schrittweise die emotionalen und psychologischen Grenzen ihrer Opfer überwinden, bis sie ihren Willen brechen können.

Warum es so schwer ist, solche Täter zu fassen

Das Internet bietet Tätern wie Nematullah S. eine nahezu unendliche Zahl an Möglichkeiten, unerkannt zu agieren. Plattformen wie „Snapchat“ ermöglichen es, Nachrichten und Bilder schnell zu versenden und danach wieder verschwinden zu lassen – ein Paradies für kriminelle Aktivitäten. Die Polizei und Ermittlungsbehörden stehen oft vor der Herausforderung, die Spur solcher Täter zu verfolgen, da sie anonym und scheinbar unauffällig agieren.

Doch in diesem Fall kam die Wahrheit ans Licht. Nach intensiver Ermittlungsarbeit, bei der die Polizei die digitalen Spuren von Nematullah S. verfolgte und seine Opfer befragte, konnte der Täter schließlich festgenommen und verurteilt werden.

Schutz der Kinder steht im Vordergrund

Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, um die Identitäten zu schützen.

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