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Hamburgs Sicherheitslage im Fokus: Ein ausführliches Interview mit Dennis Thering

HamburgHamburgs Sicherheitslage im Fokus: Ein ausführliches Interview mit Dennis Thering
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Lesedauer 7 Minuten

Hamburg – Die Sicherheitslage der Hansestadt steht seit geraumer Zeit im Fokus der politischen Diskussion. Der Stadtteil St. Georg und insbesondere der Steindamm sind immer wieder Ausgangspunkte für Debatten über Kriminalität, Drogenhandel und das subjektive Unsicherheitsempfinden der Anwohner. Das Steindamm Magazin sprach ausführlich mit Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und Spitzenkandidat der CDU Hamburg, über die Pläne seiner Partei, Hamburg zur sichersten Großstadt Deutschlands zu machen.

Steindamm Magazin: Herr Thering, Sie sprechen davon, Hamburg sicherer machen zu wollen. Wo sehen Sie die größten Probleme?

Dennis Thering: Die Sicherheitslage hat sich in Hamburg, insbesondere in Stadtteilen wie St. Georg und an Straßen wie dem Steindamm, deutlich verschlechtert. Wir erleben dort eine Zunahme an Drogenhandel, Gewalt und anderen kriminellen Aktivitäten. Das macht vielen Menschen Angst. Sie meiden bestimmte Bereiche, was für uns als CDU nicht akzeptabel ist. Unser Ziel ist klar: Hamburg soll wieder eine Stadt werden, in der sich jeder sicher und wohlfühlen kann – Tag und Nacht. Dafür brauchen wir vor allem mehr Polizeipräsenz und Videoüberwachung.

Steindamm Magazin: Wie wollen Sie die Polizeipräsenz erhöhen?

Dennis Thering: Zum einen brauchen wir mehr Polizisten, was bedeutet, dass wir neue Stellen schaffen wollen. Aber wir müssen auch sicherstellen, dass die vorhandenen Beamten mehr Zeit auf der Straße ihren wichtigen Dienst leisten können. Das geht nur, wenn wir sie von bürokratischen Aufgaben entlasten. Der Einsatz von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz spielt hier eine Schlüsselrolle. Zum Beispiel könnten Verwaltungsaufgaben automatisiert werden, damit Polizisten sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können – nämlich die Menschen vor Ort zu schützen.

Steindamm Magazin: Videoüberwachung ist ein viel diskutiertes Thema. Wie steht die CDU dazu?

Dennis Thering: Wir sind überzeugt, dass Videoüberwachung ein wichtiges Instrument ist, um Straftaten vorzubeugen und schneller aufzuklären. Ein gutes Beispiel ist der Hansaplatz in St. Georg, wo durch den Einsatz von Videotechnik bereits positive Veränderungen sichtbar sind. Unser Ziel ist es, solche Maßnahmen auszuweiten, insbesondere in stark belasteten Gebieten wie dem Steindamm. Wichtig ist dabei für uns, die Bevölkerung mitzunehmen und klarzumachen: Es geht nicht darum, die Bürger auszuspionieren, sondern ihre Sicherheit zu erhöhen.

Steindamm Magazin: Der Drogenhandel am Steindamm ist ein großes Problem. Wie wollen Sie damit umgehen?

Dennis Thering: Der Drogenhandel hat in den letzten Jahren nicht nur zugenommen, sondern auch eine neue Qualität erreicht. Besonders problematisch sind die aggressiven Dealer und die Verbreitung synthetischer Drogen, die Menschen oft unberechenbar machen. Wir setzen auf eine Kombination aus harter Strafverfolgung und Präventionsarbeit. Dealer müssen wissen, dass sie in Hamburg nicht willkommen sind. Gleichzeitig brauchen wir mehr Hilfsangebote für Abhängige, um sie aus der Drogenszene herauszuholen. Die Schweiz hat hier mit der engen Betreuung und medizinischen Versorgung von Süchtigen gezeigt, wie man solche Probleme effektiv angehen kann.

Steindamm Magazin: Wie sieht es mit der Zusammenarbeit zwischen Landes- und Bundesbehörden aus?

Dennis Thering: Die Bekämpfung des Drogenhandels und der organisierten Kriminalität ist keine Aufgabe, die eine Stadt allein bewältigen kann. Viele Dealer und kriminelle Netzwerke operieren überregional. Deshalb ist eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Landeskriminalamt, dem Bundeskriminalamt und anderen Justizbehörden entscheidend. Wir müssen frühzeitig Informationen austauschen und abgestimmt handeln, um gegen diese Strukturen vorzugehen.

Steindamm Magazin: Neben der Polizei haben Sie auch die Justiz erwähnt. Was sind Ihre Forderungen in diesem Bereich?

Dennis Thering: Eine starke Polizei allein reicht nicht aus. Wir brauchen auch eine leistungsfähige Justiz, die in der Lage ist, Straftaten schnell und konsequent zu ahnden. Dazu gehört, dass Staatsanwaltschaften und Gerichte besser ausgestattet werden. Verfahren dürfen sich nicht jahrelang hinziehen, sondern Strafen müssen auf dem Fuße folgen. Opfer haben ein Recht darauf, dass ihre Fälle ernst genommen und zügig bearbeitet werden.

Steindamm Magazin: Ein weiteres Thema, das die Menschen beschäftigt, ist die Migrationspolitik. Wie wirkt sich diese auf die Sicherheitslage aus?

Dennis Thering: Migration und Sicherheit sind eng miteinander verknüpft. Wir sehen, dass es in der Vergangenheit Versäumnisse bei der Kontrolle von Zuwanderung gab. Wer nach Deutschland kommt, muss sich an unsere Gesetze halten. Straffällige Migranten müssen konsequent abgeschoben werden. Gleichzeitig fordern wir strengere Grenzkontrollen, um besser zu wissen, wer überhaupt in unser Land kommt.

Steindamm Magazin: Cannabis wurde kürzlich legalisiert. Wie steht die CDU dazu?

Dennis Thering: Wir halten die Legalisierung von Cannabis für einen schwerwiegenden Fehler. Cannabis ist die Einstiegsdroge Nummer eins, und wir wissen aus Studien, dass sie vor allem bei jungen Menschen zu langfristigen gesundheitlichen und sozialen Problemen führen kann. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Entscheidung rückgängig gemacht wird.

Steindamm Magazin: Prävention ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Was planen Sie in diesem Bereich?

Dennis Thering: Prävention beginnt schon in der Schule. Wir müssen Kinder und Jugendliche frühzeitig über die Gefahren von Drogen und Kriminalität aufklären. Das geht nur durch intensive Bildungsarbeit und die Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern. Besonders in Stadtteilen wie St. Georg brauchen wir mehr Programme, die junge Menschen von der Straße holen und ihnen Perspektiven bieten. Speziell Jugendliche dürfen mit einem Suchtproblem nicht alleingelassen werden.

Steindamm Magazin: Was ist Ihr langfristiges Ziel für Hamburg?

Dennis Thering: Wir arbeiten dafür, dass sich jeder Hamburger wieder sicher fühlt –überall in Hamburg! Das wird nicht über Nacht passieren, aber wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen. Eine sichere Stadt ist eine lebenswerte Stadt. Dafür steht die CDU.

Mit einer klaren Strategie und ambitionierten Plänen will die CDU Hamburg wieder zu einem Ort machen, in dem sich die Menschen sicher und geborgen fühlen. Thering zeigt sich entschlossen: „Wir müssen handeln – und zwar jetzt. Zum Wohle der Zukunft unserer Stadt.“

Steindamm Magazin: Herr Thering, die Sicherheitsmaßnahmen, die Sie vorschlagen, benötigen erhebliche finanzielle Mittel. Wie wollen Sie diese aufbringen?

Dennis Thering: Sicherheit hat für uns oberste Priorität, und entsprechend müssen wir die finanziellen Mittel bereitstellen. Es gibt zahlreiche Bereiche im städtischen Haushalt, in denen wir Einsparungen vornehmen können, um diese Gelder umzuschichten. Gleichzeitig fordern wir, dass Hamburg verstärkt Unterstützung vom Bund erhält, insbesondere wenn es um die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und den Ausbau der Polizeikapazitäten geht. Wir dürfen bei der Sicherheit keine halben Sachen machen. Investitionen in die Sicherheit sind Investitionen in die Lebensqualität der Menschen und letztlich auch in den Wirtschaftsstandort Hamburg.

Steindamm Magazin: Viele Bürger sind skeptisch gegenüber neuen Überwachungsmaßnahmen wie Videoüberwachung. Wie wollen Sie das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen?

Dennis Thering: Diese Skepsis verstehe ich, aber es ist wichtig, den Menschen klarzumachen, dass Videoüberwachung nicht zur Überwachung ihrer Privatsphäre eingesetzt wird, sondern dazu dient, Straftaten zu verhindern und schnell aufzuklären. Wir sehen an Orten wie dem Hansaplatz, dass Videoüberwachung tatsächlich dazu beiträgt, die Kriminalität einzudämmen. Ich glaube, der Schlüssel ist Transparenz: Die Menschen müssen verstehen, warum solche Maßnahmen notwendig sind und wie sie funktionieren. Zudem setzen wir auf regelmäßigen Dialog mit der Bevölkerung, um ihre Sorgen ernst zu nehmen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Steindamm Magazin: Welche Rolle spielen Bürgerinitiativen und Nachbarschaftsprogramme in Ihrer Sicherheitsstrategie?

Dennis Thering: Bürgerinitiativen und Nachbarschaftsprogramme sind essenziell. Sicherheit ist nicht allein Aufgabe von Polizei und Politik – sie beginnt im Alltag der Menschen. In St. Georg gibt es bereits Initiativen, die sich aktiv für mehr Sauberkeit und Ordnung einsetzen, und diese wollen wir stärker fördern. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Nachbarschaften enger zusammenarbeiten, um gegenseitige Unterstützung zu bieten und ein Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Wir planen, solche Programme durch städtische Mittel und Kooperationsprojekte mit sozialen Trägern auszubauen.

Steindamm Magazin: Was sagen Sie den Menschen, die kritisieren, dass Ihre Pläne eine „Law-and-Order“-Politik darstellen?

Dennis Thering: Ich sehe das anders. Eine klare Haltung in der Sicherheitspolitik bedeutet nicht, dass wir nur auf Strafen setzen. Vielmehr geht es um eine Balance zwischen Prävention, Strafverfolgung und der Schaffung von Perspektiven. Natürlich müssen wir Straftäter konsequent verfolgen – das schulden wir den Opfern von Kriminalität und der Gesellschaft. Gleichzeitig setzen wir auf Aufklärung und Prävention, um Kriminalität erst gar nicht entstehen zu lassen. Wir wollen nicht nur auf Symptome reagieren, sondern die Ursachen von Kriminalität bekämpfen.

Steindamm Magazin: Gibt es konkrete Beispiele aus anderen Städten oder Ländern, die Sie als Vorbild sehen?

Dennis Thering: Ja, es gibt einige erfolgreiche Modelle, von denen Hamburg lernen kann. In der Schweiz beispielsweise hat man es geschafft, offene Drogenszenen durch gezielte Betreuung und Wiedereingliederung von Abhängigen nahezu aufzulösen. Gleichzeitig wurde hart gegen Dealer vorgegangen. Ein weiteres Beispiel ist New York, wo durch die „Broken-Windows“-Strategie kleine Vergehen konsequent verfolgt wurden, um ein Signal zu setzen, dass Kriminalität in keiner Form toleriert wird. Diese Ansätze zeigen, dass entschlossenes Handeln und Prävention Hand in Hand gehen können.

Steindamm Magazin: Sie erwähnten die Legalisierung von Cannabis als problematisch. Was genau kritisieren Sie daran?

Dennis Thering: Cannabis ist keine harmlose Droge, wie es SPD, Grüne und FDP, die diese legalisiert haben, immer wieder darstellen. Es ist nachweislich die Einstiegsdroge Nummer eins, insbesondere für Jugendliche. Wir sehen, dass die Legalisierung ein falsches Signal setzt: Wenn etwas legal ist, empfinden viele es als unbedenklich. Doch die Folgen können gravierend sein – von psychischen Erkrankungen bis hin zur Abhängigkeit von härteren Drogen. Wir setzen uns dafür ein, diese Entscheidung rückgängig zu machen und stattdessen Aufklärungs- und Präventionsprogramme zu stärken, um junge Menschen zu schützen.

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Steindamm Magazin: Was können die Bürger kurzfristig erwarten, wenn die CDU die Verantwortung für die Sicherheitslage übernimmt?

Dennis Thering: Kurzfristig wollen wir die Polizeipräsenz spürbar erhöhen, insbesondere in belasteten Gebieten wie St. Georg und am Steindamm. Gleichzeitig werden wir bestehende Überwachungsmaßnahmen wie die Videoüberwachung ausweiten und Waffenverbotszonen einrichten. Darüber hinaus planen wir schnelle Soforthilfen für die Justiz, um Verfahren zu beschleunigen und die Aufklärungsquote bei Straftaten zu erhöhen. Unser Ziel ist es, den Menschen in Hamburg zu zeigen, dass ihre Sicherheit ernst genommen wird und Veränderungen möglich sind.

Steindamm Magazin: Und langfristig?

Dennis Thering: Langfristig wollen wir Hamburg zu einer Vorzeigestadt in Sachen Sicherheit machen. Dazu gehört eine stärkere Verzahnung von Polizei, Justiz und Sozialarbeit, eine konsequente Bekämpfung der organisierten Kriminalität und eine präventive Arbeit, die bereits in den Schulen beginnt. Es wird ein langer Weg, aber wir sind überzeugt, dass es sich lohnt. Eine sichere Stadt ist eine Stadt, in der die Menschen gerne leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen. Dafür setzen wir uns ein.

Das Interview mit Dennis Thering zeigt die ambitionierten Pläne der CDU, Hamburg sicherer zu machen. Während die Herausforderungen groß sind, gibt sich Thering optimistisch: „Wir müssen jetzt handeln. Die Menschen in Hamburg verdienen eine Stadt, in der sie sich sicher fühlen können.“

Mit einer Mischung aus Prävention, Strafverfolgung und besserer Zusammenarbeit zwischen Behörden will die CDU die Weichen für eine sicherere Zukunft stellen. Ob dies gelingt, wird die Zeit zeigen – die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen.

Hier kommen Sie zur Website vom Vorsitzender der CDU-Fraktion Hamburg, Dennis Thering

Das Interview wurde von Nami Shams im Rathaus Hamburg für das Steindamm Magazin geführt.

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