Hamburg, 23.11.2024 – Im Hamburger Stadtteil St. Pauli haben am Samstagabend rund 1.500 Menschen gegen die rechtsextremistische Burschenschaft Germania demonstriert. Anlass der Proteste war ein geplanter “Norddeutscher Heimatabend”, der von der Burschenschaft organisiert wurde. Laut Verfassungsschutz wird die Germania als rechtsextremistisch eingestuft.
„Wir sind heute hier, um das zu verhindern“, riefen Demonstrierende von einem Lautsprecherwagen aus. Die Demonstration begann am Neuen Pferdemarkt und führte über die Reeperbahn, vorbei an den Landungsbrücken, bis zum Park Fiction.
Pyrotechnik, aber friedlicher Verlauf
Während des Protestzuges zündeten einige Teilnehmer Pyrotechnik, jedoch blieb es nach Angaben der Polizei bei einem friedlichen Verlauf. Die Demonstration wurde von starken Polizeikräften begleitet, um mögliche Eskalationen zu verhindern.
Die Organisatoren hatten im Vorfeld dazu aufgerufen, ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. „Wir dulden keinen Raum für Hass und Hetze in unserer Stadt“, erklärte ein Sprecher des Bündnisses, das die Proteste organisiert hatte.
St. Pauli als Symbol des Widerstands
St. Pauli ist bekannt für seine weltoffene und progressive Haltung. Der Protest reiht sich in eine lange Tradition von Demonstrationen gegen Rechtsextremismus ein, die in Hamburg regelmäßig große Unterstützung erfahren.
Die Burschenschaft Germania geriet zuletzt immer wieder in die Kritik. Der Verfassungsschutz stuft die Gruppierung als Teil der rechtsextremistischen Szene ein und beobachtet deren Aktivitäten. Der geplante „Norddeutsche Heimatabend“ stieß daher auf breiten Widerstand in der Hansestadt.
Für die Organisatoren und Teilnehmenden der Demonstration war der Abend ein Erfolg: Sie setzten ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus – friedlich, entschlossen und laut.
