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Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu und hochrangige Hamas-Funktionäre

InternationalInternationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu und hochrangige Hamas-Funktionäre
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Lesedauer 2 Minuten

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat am Donnerstag in einer beispiellosen Entscheidung Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant ausgestellt. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit dem Krieg in Gaza vorgeworfen. Gleichzeitig wurde ein Haftbefehl gegen Muhammad Deif, den militärischen Führer der Hamas, erlassen.

Die Vorwürfe: Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Der IStGH wirft Netanjahu und Gallant vor, humanitäre Krisen in Gaza durch gezielte Einschränkungen bei der Lieferung von Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung verschärft zu haben. Die Haftbefehle beinhalten zudem Vorwürfe der gezielten Angriffe auf Zivilbevölkerung und der Verwendung von Hunger als Kriegswaffe.

Muhammad Deif, der militärische Chef der Hamas, wird unter anderem des Mordes, der Geiselnahme und sexueller Gewalt beschuldigt. Israel hatte zuvor berichtet, Deif sei bei einem Luftangriff getötet worden, doch der IStGH erklärte, er könne dies nicht bestätigen.

Internationale Reaktionen

Die Entscheidung des Gerichts hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Israels Regierung bezeichnete die Vorwürfe als „absurd und politisch motiviert“. Netanjahus Büro erklärte, der Premierminister werde „den Druck nicht nachgeben“ und die militärischen Ziele in Gaza weiter verfolgen.

Auch die USA, die wie Israel kein Mitglied des IStGH sind, wiesen die Entscheidung entschieden zurück. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats erklärte, die Vorwürfe basierten auf „fragwürdigen Verfahren“ und unterstrich die Ablehnung der Gerichtsbarkeit des IStGH.

Hamas hingegen begrüßte die Entscheidung. Ein Sprecher der Organisation bezeichnete die Haftbefehle gegen israelische Spitzenpolitiker als „Sieg der internationalen Gerechtigkeit“.

Die Folgen für Netanjahu und Israel

Die Haftbefehle haben erhebliche diplomatische und praktische Konsequenzen. Obwohl Israel die Jurisdiktion des IStGH nicht anerkennt, könnten Netanjahu und Gallant bei Reisen in eines der 124 Mitgliedsländer des Gerichts verhaftet werden. Dies schränkt ihre internationale Bewegungsfreiheit massiv ein.

Vergleiche mit anderen Fällen, etwa dem Haftbefehl gegen Russlands Präsident Wladimir Putin wegen Verbrechen im Ukraine-Krieg, zeigen, dass derartige Entscheidungen eines internationalen Tribunals weitreichende symbolische und politische Folgen haben können, auch wenn die praktische Umsetzung schwierig bleibt.

Kritik und Unterstützung für den IStGH

Die Entscheidung des IStGH polarisiert: Während Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch die Haftbefehle als „wichtigen Schritt für die Gerechtigkeit“ loben, kritisieren israelische Politiker und internationale Verbündete den Schritt scharf. Israels Außenminister Gideon Saar erklärte, der IStGH habe „jegliche Legitimität verloren“ und agiere als „politisches Instrument gegen den jüdischen Staat“.

Eine eskalierende Krise

Die Haftbefehle kommen inmitten einer anhaltenden humanitären Krise in Gaza. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza sind seit Beginn der Kämpfe mehr als 44.000 Menschen ums Leben gekommen. Die humanitäre Lage wird durch mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten sowie durch Konflikte zwischen israelischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen verschärft.

Die Haftbefehle des IStGH markieren einen historischen Moment in der internationalen Justiz. Während die Entscheidung von vielen als Durchbruch für die Rechenschaftspflicht in Konflikten gefeiert wird, sehen Kritiker darin eine politische Instrumentalisierung. Die kommenden Wochen werden zeigen, welche praktischen Auswirkungen diese Entscheidung auf den Nahostkonflikt und die internationale Diplomatie haben wird.

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