Am Freitagabend rückten Einsatzkräfte der Polizei in der Harburger Innenstadt aus, um erneut gegen illegales Glücksspiel vorzugehen. Im Fokus standen eine Kneipe sowie der Kulturverein „Blue Light 5 e.V.“, die bereits in der Vergangenheit wegen ähnlicher Verstöße aufgefallen waren. Die Ermittler stellten verbotene Spielautomaten sicher, fanden erhebliche Bargeldsummen und mussten den Betrieb des Vereins vorerst schließen.
Razzia im Kulturverein: Automaten und Bargeld entdeckt
Gegen 18 Uhr durchsuchten die Spezialkräfte die Räumlichkeiten des „Blue Light 5 e.V.“. Dort stießen sie auf zwei nicht zugelassene Spielautomaten und mehrere tausend Euro Bargeld, die nicht versteuert waren. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Verein auffällt: Bereits 2023 wurden hier drei illegale Automaten beschlagnahmt. Einer der Geräte zeigte damals Einnahmen von über 200.000 Euro, die nicht ordnungsgemäß gemeldet wurden.
Zusätzlich waren bei der jüngsten Kontrolle auch die Steuerfahnder beteiligt. Sie forderten ausstehende Steuerbeträge ein. Weitere Verstöße, wie der Ausschank von Alkohol ohne Genehmigung, führten zur sofortigen Schließung des Vereins.
Vereinsvorstand weist Vorwürfe zurück
Der Vorstand des Kulturvereins bestritt jegliche kommerziellen Absichten und erklärte, die Automaten seien auf Wunsch der Mitglieder aufgestellt worden. Doch die entdeckten Zahlen sprechen eine andere Sprache. „Solche Summen und Spielaktivitäten lassen sich kaum mit reinem Vereinsbedarf rechtfertigen“, kommentierte ein Polizeisprecher.
Kontrolle im „Casanova Club“: Weitere Verstöße festgestellt
Nach der Durchsuchung des Kulturvereins ging der Einsatz im „Casanova Club“ weiter, einem Musikclub, der bereits für illegale Glücksspielaktivitäten bekannt ist. Im Keller fanden die Beamten zwei weitere mutmaßlich illegale Automaten. Der Club war zuletzt 2022 ins Visier geraten, als fünf Spielautomaten beschlagnahmt wurden.
Kleiner Fund, große Wirkung: Cannabis und Bargeld
Bei der Kontrolle im Kulturverein wurde zudem ein junger Mann mit drei Tütchen Marihuana und knapp 400 Euro Bargeld in auffälliger Stückelung überprüft. Die Menge des gefundenen Cannabis war zwar im legalen Rahmen, doch der Vorfall unterstreicht, wie eng Glücksspiel, Bargeld und mögliche illegale Aktivitäten miteinander verbunden sind.
Konsequenzen und Ausblick
Die Polizei kündigte an, die Kontrollen in Harburg fortzusetzen, um illegale Glücksspielnetzwerke weiter aufzudecken. „Dieser Einsatz zeigt, dass wir hier ein strukturelles Problem haben. Solche Vereine und Clubs dienen nicht selten als Plattformen für Steuerhinterziehung und andere Delikte“, erklärte ein Sprecher der Einsatzgruppe.
Harburg bleibt damit ein Brennpunkt, an dem illegale Glücksspielaktivitäten trotz wiederholter Maßnahmen nicht vollständig eingedämmt werden konnten. Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, Hinweise auf verdächtige Aktivitäten zu melden.
