In der serbischen Stadt Novi Sad kam es am 1. November 2024 zu einem tragischen Vorfall: Das Vordach des Hauptbahnhofs stürzte ein und begrub zahlreiche Menschen unter sich. Offiziellen Angaben zufolge verloren dabei 14 Personen ihr Leben, darunter ein sechsjähriges Mädchen; drei weitere wurden schwer verletzt.
Der Bahnhof war erst kürzlich renoviert worden, was Fragen zur Qualität der Bauarbeiten und möglichen Korruptionsvorwürfen aufwarf. Infolge des Unglücks trat der serbische Verkehrsminister Goran Vesic zurück.
Am 5. November versammelten sich Tausende von Menschen in Novi Sad, um gegen die Regierung zu protestieren. Sie forderten umfassende Ermittlungen und die Bestrafung der Verantwortlichen. Die Demonstranten warfen der Regierung Korruption und Nachlässigkeit vor, die ihrer Meinung nach zu dem Unglück führten. Die Proteste eskalierten, als einige Teilnehmer das Rathaus mit roten Farbbeuteln bewarfen und Fensterscheiben einschlugen. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen.
Präsident Aleksandar Vucic verurteilte die Gewalt und versprach eine gründliche Untersuchung des Vorfalls. Er betonte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden.
Die Tragödie hat landesweit Trauer und Wut ausgelöst. Viele Serben sehen in dem Vorfall ein Symptom tiefer liegender Probleme wie Korruption und mangelnder Transparenz in staatlichen Institutionen. Die Regierung steht nun unter erheblichem Druck, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen und die Sicherheitsstandards bei öffentlichen Bauprojekten zu verbessern.
