Emin B., ein 17-jähriger Deutsch-Türke aus Elmshorn, steht im Verdacht, einen Terroranschlag geplant zu haben. Laut Ermittlungen des Landeskriminalamts Schleswig-Holstein wollte er möglichst viele Menschen töten. Seine Radikalisierung erfolgte offenbar über exzessives Spielen von Ego-Shootern, die er nutzte, um seine Gewaltfantasien zu verstärken.
Radikalisierung durch Ego-Shooter
Ego-Shooter sind Computerspiele, in denen Spieler aus der Ich-Perspektive agieren und häufig gewalttätige Handlungen ausführen. Studien haben gezeigt, dass exzessives Spielen solcher Spiele die Hemmschwelle zur Gewalt senken kann. So stellte eine Untersuchung der Universität Bonn fest, dass intensive Nutzer von Gewaltspielen eine geringere emotionale Reaktion auf reale Gewaltbilder zeigen, was auf eine mögliche Abstumpfung hindeutet.
In Emin B.s Fall nutzte er diese Spiele nicht nur zum Zeitvertreib, sondern als Mittel zur Vorbereitung auf reale Gewaltakte. Er verbrachte Stunden damit, Szenarien zu planen und sich in der virtuellen Welt als Kämpfer zu inszenieren. Diese Vermischung von Spiel und Realität ist ein bekanntes Phänomen bei einigen Tätern, die von der digitalen in die physische Gewalt übergehen.
Enttarnung durch Online-Aktivitäten
Die Ermittler wurden auf Emin B. aufmerksam, als er in Online-Foren und sozialen Medien zunehmend radikale Inhalte teilte. Er suchte den Austausch mit Gleichgesinnten und äußerte konkrete Pläne für einen Anschlag. Durch die Überwachung seiner digitalen Kommunikation konnten die Behörden rechtzeitig eingreifen und ihn festnehmen.
Prävention und gesellschaftliche Verantwortung
Der Fall von Emin B. zeigt, wie wichtig es ist, die digitalen Aktivitäten junger Menschen zu beobachten und frühzeitig einzugreifen. Eltern, Schulen und Freunde sollten sensibilisiert werden, um Anzeichen einer Radikalisierung zu erkennen. Gleichzeitig müssen Plattformbetreiber ihrer Verantwortung nachkommen und radikale Inhalte konsequent entfernen.
Die Kombination aus exzessivem Konsum von Gewaltspielen und der Suche nach Anerkennung in radikalen Online-Communities kann gefährlich sein. Es ist daher unerlässlich, präventive Maßnahmen zu ergreifen und junge Menschen über die Risiken aufzuklären.
Emin B. befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an. Es bleibt zu hoffen, dass durch diesen Fall das Bewusstsein für die Gefahren der digitalen Radikalisierung geschärft wird.
