In der Nacht hat Russland erneut die Ukraine mit Drohnen angegriffen, wobei die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer besonders schwer getroffen wurde. Laut ukrainischen Behördenangaben kamen dabei eine Frau ums Leben, mindestens acht weitere Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, wurden verletzt.
Zivile Infrastruktur schwer beschädigt
Odessas Militärgouverneur Oleh Kiper berichtete von erheblichen Schäden durch die nächtlichen Angriffe. „Wohnhäuser, eine Kirche und Fahrzeuge wurden beschädigt, an mehreren Stellen brachen Brände aus“, erklärte er. Auch eine Fernwärmeleitung wurde getroffen, wodurch ein Heizkraftwerk ausfiel. Mehr als 40.000 Menschen sowie medizinische und soziale Einrichtungen in Odessa sind nun ohne Heizung. Bürgermeister Hennadij Truchanow sprach von einem „massiven kombinierten feindlichen Angriff“.
Steigende Drohnenangriffe vor Wintereinbruch
Russland hat gezielt die Energie- und Wärmeversorgung der Ukraine im Visier. Bereits etwa die Hälfte der ukrainischen Stromkapazitäten wurde durch Angriffe außer Betrieb gesetzt. Mit sinkenden Temperaturen intensiviert sich die russische Strategie, die Zivilbevölkerung unter Druck zu setzen. Laut dem US-Sender ABC stieg die Zahl der Drohnenangriffe in den vergangenen Wochen deutlich an, insbesondere nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen.
Kiew meldet Abwehr von Angriffen auf Kupjansk
Auch an der Front bleibt die Lage angespannt. Der Generalstab in Kiew meldete, dass ein Angriff auf die strategisch wichtige Stadt Kupjansk im Nordosten der Ukraine abgewehrt wurde. Russische Truppen waren zuvor bis nahe an die Stadt vorgedrungen, die bis September 2022 unter russischer Besatzung stand. Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte in einer Videobotschaft die Verteidigungsleistung der ukrainischen Truppen.
Selenskyj plant Maßnahmen zur inneren Sicherheit
Um die Stabilität der Ukraine inmitten des Krieges zu gewährleisten, kündigte Präsident Selenskyj einen umfassenden Zehn-Punkte-Plan an, der kommende Woche vorgestellt werden soll. Im Fokus stehen die Sicherung der Energieversorgung und der Ausbau der Waffenproduktion. Der Plan wurde in Zusammenarbeit mit Vertretern der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft entwickelt.
Ein Krieg ohne Ende in Sicht
Während die Ukraine auf militärische und humanitäre Hilfe ihrer westlichen Partner angewiesen bleibt, wächst die Sorge, dass ein Kurswechsel in den USA den Konflikt zugunsten Russlands beeinflussen könnte. Präsident Putin hält an seiner Strategie fest, zivile Infrastruktur systematisch zu zerstören, um den Widerstand der Ukraine zu brechen. Unabhängige Bestätigungen zu den Angaben beider Konfliktparteien sind derzeit nicht möglich.
