15.7 C
Hamburg
Dienstag, August 5, 2025

Zuerst gelesen

steindamm.com wird zum 1. Mai 2025 eingestellt

Nach vielen Jahren engagierter Arbeit und zahlreichen...

Die AfD und der Wandel der deutschen Parteienlandschaft: Warum Demokratie Vielfalt braucht

Die deutsche Parteienlandschaft befindet sich im Umbruch....

Die Arroganz der deutschen Autobauer: Warum der Niedergang von Mercedes & Co. nur gerecht ist

Die deutsche Automobilindustrie, einst stolzer Vorreiter der...

Sicherheitskrise in deutschen Städten: Wann zieht die Politik endlich Konsequenzen?

Deutschland erlebt eine Sicherheitskrise, die nicht länger...

Der unvermeidliche Rechtsruck: Warum Merz sich anpassen muss, um Kanzler zu werden

Deutschland steht vor einer politischen Zeitenwende. Während...

Serien-Schläger vor Gericht: Der „schwerwiegendste Fall“ auf der Anklagebank

HamburgSerien-Schläger vor Gericht: Der „schwerwiegendste Fall“ auf der Anklagebank
- Advertisement -
Lesedauer 2 Minuten

Neustadt – Marc Uwe P. ist kein Unbekannter auf dem Kiez. Der 36-Jährige, der sich regelmäßig im berüchtigten „Elbschlosskeller“ aufhielt, steht derzeit vor Gericht – und die Anklage wiegt schwer. Die Liste seiner Vergehen ist lang, und die Staatsanwaltschaft spricht vom „schwerwiegendsten Fall“ unter seinen zahlreichen Gewaltdelikten. Am Freitag schilderte ein weiteres Opfer eindringlich die Konsequenzen von Marc Uwe P.s brutalen Angriffen.

Ein Leben geprägt von Gewalt

Für die Polizeibeamten auf St. Pauli ist Marc Uwe P. längst eine bekannte Größe. Der Ablauf seiner Gewalttaten folgt einem wiederkehrenden Muster: Er betritt Kneipen, trinkt, sucht Streit und lässt seine Aggressionen schließlich an anderen aus. Seine Opfer landen nicht selten schwer verletzt im Krankenhaus, einige kämpften sogar um ihr Leben.

Die Vorfälle, die nun vor Gericht verhandelt werden, sind das Ergebnis jahrelanger Eskalationen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, mehrere Menschen mit purer Brutalität angegriffen zu haben. Dabei sollen seine Attacken häufig unprovoziert erfolgt sein.

Opfer schildert die Folgen

Beim jüngsten Verhandlungstag sagte Timm G., ein weiteres Opfer des Angeklagten, vor Gericht aus. Seine Worte ließen den Raum verstummen: „Es war, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggerissen.“ Der Angriff von Marc Uwe P. hatte für den jungen Mann nicht nur körperliche, sondern auch psychische Folgen. Er berichtete von Ängsten, die ihn seither begleiten, und von den Schmerzen, die ihn immer wieder an den Vorfall erinnern.

Timm G. ist nicht das einzige Opfer, das vor Gericht aussagte. Bereits in den vorherigen Verhandlungen schilderten andere Betroffene ähnlich erschütternde Erlebnisse. Ihre Aussagen zeichnen das Bild eines Mannes, der mit kaum vorstellbarer Gewalt gegen andere vorging.

Schwerwiegendster Fall“ laut Staatsanwaltschaft

Die Staatsanwältin machte in ihrem Plädoyer klar, dass Marc Uwe P.s Taten in ihrer Schwere außergewöhnlich seien. „Das ist der schwerwiegendste Fall, den wir bisher erlebt haben“, erklärte sie vor Gericht. Besonders die Tatsache, dass der Angeklagte bei seinen Angriffen wiederholt lebensgefährliche Verletzungen verursachte, zeige, wie gefährlich er sei.

Die Anklage umfasst mehrere Körperverletzungsdelikte, darunter auch versuchten Totschlag. Laut den Ermittlungen ging Marc Uwe P. bei einigen seiner Taten gezielt auf den Kopf seiner Opfer los – ein Angriffsmuster, das auf eine besonders hohe Gewaltbereitschaft schließen lässt.

Der Angeklagte: Reue oder Strategie?

Marc Uwe P., der sich bewusst dazu entschied, sein Gesicht im Gerichtssaal zu zeigen, machte während der Verhandlung einen ruhigen Eindruck. Ob dies ein Ausdruck von Reue ist oder eine gezielte Verteidigungsstrategie, bleibt unklar. Sein Verteidiger betonte, dass sein Mandant inzwischen seine Alkoholsucht bekämpfe und sich um einen Neuanfang bemühe.

Die Staatsanwaltschaft sieht das jedoch anders: „Ein solches Verhalten zeigt keine Einsicht, sondern eine lange Geschichte von Verharmlosung seiner Taten.“

Ein Urteil mit Signalwirkung

Die Verhandlung ist noch nicht abgeschlossen, doch das Urteil wird mit Spannung erwartet. Sollte Marc Uwe P. schuldig gesprochen werden, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Für die Opfer und ihre Angehörigen wäre dies zumindest ein Schritt in Richtung Gerechtigkeit.

Die Bedeutung des Prozesses reicht jedoch über den Einzelfall hinaus. Für viele Beobachter symbolisiert er den Versuch, die immer wiederkehrende Gewalt in Hamburgs Kneipenszene konsequenter zu verfolgen und zu bestrafen. Wie das Gericht letztendlich entscheidet, wird zeigen, ob die Botschaft an Gewalttäter wie Marc Uwe P. unmissverständlich ist: Gewalt hat Konsequenzen – und wird nicht toleriert.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein
Captcha verification failed!
Captcha-Benutzerbewertung fehlgeschlagen. bitte kontaktieren Sie uns!

Besuchen Sie auch unsere anderen Inhalte

Schauen Sie sich auch andere Tags an:

Beliebteste Artikel