Hamburgs Stadtteil St. Georg ist nicht nur für seine multikulturelle Vielfalt und lebendige Atmosphäre bekannt, sondern auch als Zentrum der LGBTQ+-Community. Seit Jahrzehnten hat sich dieser Stadtteil, der sich direkt am Hauptbahnhof befindet, als ein sicherer Hafen und Treffpunkt für schwule Männer etabliert. Mit einer Vielzahl von Bars, Clubs, Cafés und kulturellen Veranstaltungen bietet St. Georg eine bunte Palette an Locations, die speziell auf die Bedürfnisse und Interessen der schwulen Community zugeschnitten sind.
Im Folgenden stellen wir einige der bekanntesten und beliebtesten Orte vor, die das Herzstück der schwulen Szene in St. Georg bilden.

1. Café Gnosa
Das Café Gnosa ist eine echte Institution in St. Georg und weit über Hamburg hinaus bekannt. Seit den 1980er Jahren ist es ein beliebter Treffpunkt für schwule Männer, die in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen oder einem Glas Wein zusammenkommen. Das Café bietet nicht nur leckeres Essen, sondern ist auch ein kultureller Ort, an dem regelmäßig Kunstausstellungen stattfinden. Mit seinem charmanten Art-déco-Ambiente und den großen Fenstern zur Straße hin lädt das Gnosa zum Sehen und Gesehenwerden ein – ideal für einen gemütlichen Nachmittag oder einen zwanglosen Start in den Abend.
2. M&V Bar
Die M&V Bar, nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt, ist eine der bekanntesten schwulen Bars in St. Georg. Sie ist vor allem für ihre freundliche, unprätentiöse Atmosphäre und ihr gemischtes Publikum bekannt. Hier treffen sich sowohl Einheimische als auch Touristen, um bei einem kühlen Getränk den Abend zu genießen. Die Bar bietet regelmäßig Events, darunter Karaoke-Abende und thematische Partys, die für ausgelassene Stimmung sorgen. Sie ist besonders beliebt für ihre günstigen Preise und das herzliche Ambiente, das Neulinge schnell in die Gemeinschaft integriert.
3. Contact Bar
Die Contact Bar ist eine der ältesten schwulen Bars in Hamburg und seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Szene. In diesem klassischen, rustikalen Ambiente treffen sich schwule Männer jeden Alters, um bei einem Bier zu entspannen oder neue Bekanntschaften zu knüpfen. Die Bar ist bekannt für ihre regelmäßigen Themenabende und besonderen Events. Vor allem die entspannte, aber zugleich gesellige Atmosphäre macht die Contact Bar zu einem Ort, an dem man leicht ins Gespräch kommt. Viele Stammgäste kommen seit Jahren hierher, was für die familiäre Stimmung spricht.
4. Tom’s Saloon
Wer auf der Suche nach einem aufregenderen Abendprogramm ist, kommt an Tom’s Saloon nicht vorbei. Der legendäre Club ist eine feste Größe in der Hamburger Cruising-Szene und bietet eine Mischung aus Bar und Darkroom-Club. Hier treffen sich schwule Männer, die auf der Suche nach Spaß und Abenteuer sind. Die Atmosphäre ist dunkel und geheimnisvoll, und die großzügigen Räume bieten verschiedene Möglichkeiten, den Abend zu gestalten. Tom’s Saloon ist besonders für seine Events am Wochenende bekannt, die immer gut besucht sind.
5. Club 136°
Einer der angesagtesten Orte für schwule Männer in St. Georg ist der Club 136°. Der Club richtet sich vor allem an ein jüngeres Publikum und bietet eine pulsierende Partyszene. Mit wechselnden DJs, heißen Beats und einer ausgelassenen Stimmung ist der 136° der perfekte Ort, um bis in die frühen Morgenstunden zu tanzen. Die Partyreihe „Gay Fridays“ ist besonders beliebt und zieht regelmäßig Gäste aus der ganzen Stadt an. Die Location ist stilvoll und modern eingerichtet, was den Club zu einem der trendigsten Orte in St. Georg macht.
6. SLM – Schwules Leder Meeting
Für Liebhaber der Fetisch- und Lederszene gibt es in St. Georg ebenfalls einen passenden Ort: das SLM, das „Schwule Leder Meeting“. Der Club richtet sich speziell an Männer, die Fetisch und Leder lieben, und bietet regelmäßig spezielle Events und Partys an. Die Location ist diskret und professionell geführt, sodass sich die Gäste sicher und wohl fühlen können. Das SLM ist ein wichtiger Treffpunkt für die internationale Fetisch-Community und bietet Raum für Begegnungen und Austausch unter Gleichgesinnten.
7. Karoviertel und Lange Reihe: Shoppen und Flanieren
Neben den Bars und Clubs bietet St. Georg auch zahlreiche Geschäfte, die sich an die LGBTQ+-Community richten. Entlang der Langen Reihe, einer der Hauptstraßen des Viertels, finden sich zahlreiche Boutiquen, Buchläden und Cafés, die sich als LGBTQ+-freundlich etabliert haben. Hier lässt es sich wunderbar flanieren, shoppen und das lebendige Treiben des Viertels genießen. Besonders beliebt ist das Viertel für seine Second-Hand-Läden, die eine große Auswahl an Mode und Accessoires bieten.
8. Hamburg Pride und weitere Events
Neben den festen Locations ist St. Georg auch ein zentraler Ort für viele große Events der LGBTQ+-Community. Der Hamburg Pride, auch bekannt als Christopher Street Day (CSD), zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an und macht St. Georg zum Mittelpunkt des Geschehens. Die Parade zieht durch die Straßen des Viertels, und viele Bars und Clubs bieten spezielle Veranstaltungen und After-Partys an. Auch das International Queer Film Festival und zahlreiche kleinere Events finden regelmäßig in den Locations rund um den Hauptbahnhof statt.

St. Georg – Ein Viertel der Vielfalt und Offenheit
St. Georg ist mehr als nur ein Stadtteil – es ist ein Zentrum der Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Für schwule Männer bietet das Viertel eine Vielzahl von Treffpunkten und Locations, die keine Wünsche offenlassen. Egal ob man einen entspannten Abend in einer Bar verbringen, bis zum Morgengrauen tanzen oder neue Bekanntschaften in einem Club machen möchte – St. Georg hat für jeden etwas zu bieten.
Die lebendige LGBTQ+-Szene in Hamburg hat sich hier fest verankert und prägt den besonderen Charme dieses Viertels. Wer Hamburg besucht und das pulsierende Nachtleben der LGBTQ+-Community erleben möchte, sollte St. Georg auf keinen Fall verpassen.

Mathias von Lichtenfeld hat ein Studium im Bereich Journalismus absolviert und arbeitet hauptberuflich in einer renommierten Medienagentur. Neben seiner beruflichen Tätigkeit verfasst er regelmäßig Artikel für das Steindamm Magazin, in denen er über lokale Themen berichtet und seine journalistische Expertise einbringt.