St. Georg, eines der ältesten Viertel Hamburgs, war schon immer ein Symbol für kulturelle Vielfalt und sozialen Wandel. Doch in den letzten Jahren hat sich der Stadtteil – und besonders der Steindamm – in eine Richtung entwickelt, die viele Einheimische und Touristen aus dem Ausland kaum wiedererkennen. Heute besteht der Steindamm zu fast 90 Prozent aus Geschäften, Restaurants und Bewohnern mit Migrationshintergrund, was den Charakter des Viertels stark verändert hat.
Ein neuer Steindamm: Vom Multikulti zur völligen Transformation
Der Steindamm, einst bekannt für seine bunte Mischung aus traditionellen Hamburger Geschäften und internationalem Flair, hat sich zu einem der am stärksten von Migranten geprägten Stadtteile entwickelt. Viele der Läden und Restaurants, die heute den Steindamm säumen, stammen aus arabischen, türkischen, afrikanischen und asiatischen Kulturen. Diese Veränderung spiegelt sich nicht nur in der Geschäftswelt wider, sondern auch in der Bevölkerung: Ein Großteil der Anwohner hat ausländische Wurzeln.
“Der Steindamm ist heute kaum noch wiederzuerkennen”, sagt ein langjähriger Hamburger, der das Viertel schon seit Jahrzehnten kennt. “Es ist nichts mehr von dem übrig, was es früher mal war. Die alteingesessenen Geschäfte sind fast alle verschwunden, und stattdessen gibt es jetzt unzählige internationale Läden und Restaurants.”
Ein Schock für Touristen: Deutschland in St. Georg kaum wiederzuerkennen
Für Touristen, die Hamburg besuchen und durch den Steindamm schlendern, ist der Kontrast oft ein Schock. Viele erwarten ein klassisch deutsches Stadtbild, doch sie werden von einer ganz anderen Realität begrüßt. “Es ist, als wäre man in einem völlig anderen Land”, erklärt ein Besucher aus Großbritannien. “Wir sind nach Deutschland gekommen, um die Kultur und das typische Flair zu erleben, aber hier auf dem Steindamm fühlt es sich nicht wie Deutschland an.”
Gerade für Touristen, die Hamburg als Tor zu Deutschland erleben wollen, ist der Anblick des Steindamms ungewohnt. Anstelle von Biergärten, traditionellen Bäckereien und deutschen Spezialitäten finden sie hier eine Vielzahl von internationalen Imbissen, Shisha-Bars und exotischen Lebensmittelgeschäften. Die Veränderungen im Viertel haben bei vielen Besuchern gemischte Reaktionen ausgelöst – von Überraschung bis hin zu Verwunderung darüber, wie stark sich das Bild des Stadtteils gewandelt hat.
Ein Stadtteil zwischen Integration und Parallelwelten
Die starke Präsenz von Migranten auf dem Steindamm zeigt einerseits die Vielfalt und Offenheit Hamburgs, andererseits birgt sie auch Herausforderungen. Viele Bewohner und Händler auf dem Steindamm leben in Parallelwelten, die nur wenig Berührungspunkte mit dem restlichen Stadtleben haben. Besonders die Sprache wird oft als Barriere wahrgenommen. Während die Straßenbeschilderung und behördliche Anweisungen auf Deutsch sind, findet ein Großteil des Alltagslebens in anderen Sprachen statt.
Ein Problem, das viele langjährige Anwohner und auch Besucher sehen, ist die mangelnde Integration in das deutsche Stadtbild. “Es ist, als ob der Steindamm seine eigene Welt geworden ist. Man merkt, dass viele hier nicht mehr Teil des klassischen Stadtgefüges sind”, sagt ein Anwohner aus St. Georg.
Eine unverkennbare Veränderung im Stadtbild
Ob man es als Zeichen von Vielfalt oder von einem Verlust der ursprünglichen Identität des Stadtteils sieht – der Steindamm steht heute für die starke Migration und die Transformation eines Hamburger Viertels. Während viele die Veränderungen als Bereicherung empfinden, gibt es ebenso viele, die besorgt über die wachsende Kluft zwischen den Kulturen im Viertel sind.
Eins ist sicher: St. Georg, und insbesondere der Steindamm, hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Für Touristen, die Hamburg besuchen, kann dieser Wandel irritierend wirken, doch er ist ein Spiegelbild der großen Veränderungen, die viele Städte in Deutschland erleben.
